Diplompfleger, LKH Hall
Peter Felderer
Peter Felderer
Warum erzählst du uns deine Geschichte?
"Mein Interesse, an dieser Aktion teilzunehmen, beruhte darauf, den Menschen den Pflegeberuf wieder schmackhaft zu machen. Ich finde, unser Berufsbild wurde in den letzten Jahren, nicht zuletzt wegen Corona, in ein unattraktives Licht gestellt.
Man hörte nur noch, wie extrem belastend dieser Beruf ist und wie undankbar, wie schlecht bezahlt und welche katastrophalen Arbeitszeiten er hat.
Ich kann dem nicht vorbehaltlos zustimmen. Klar gibt es eine gewisse Belastung, es geht ja um Schicksale von Menschen, klar könnte man immer etwas mehr verdienen bei der momentanen Teuerung, klar hätte man gerne jedes Wochenende frei und könnte seinen Hobbys nachgehen!
Dem gegenüber steht aber das Wissen etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit zu tun, und Menschen unterstützen zu können."
"Das ist auch der Grund, dass ich nach 30 Jahren in der Pflege immer noch behaupten kann, meinen Beruf zu mögen und gerne zur Arbeit zu gehen!
Es ist dieses Gefühl, Menschen, die in der Gesellschaft keine Lobby haben, dennoch Respekt entgegenbringen zu können. Egal welches Verbrechen sie in ihrer psychischen Erkrankung begangen haben, ihnen trotzdem wertschätzend zu begegnen. Denn wenn die medikamentöse Behandlung schon im Vorfeld gut geklappt hätte, wären sie jetzt nicht in dieser Situation.
Man darf nämlich nie vergessen, es sind Menschen wie du und ich! Nur eben krank.
Und der Nervenkitzel vor den Aufnahmen, wenn man nicht weiß, was einen erwartet. Ist es "nur" eine gefährliche Drohung oder doch ein Mord?
Um diese extremen Herausforderungen gut verarbeiten zu können und neue Energie zu tanken, bewege ich mich gerne in der Natur, beim Wandern oder in Klettersteigen, fahre gerne mit meiner alten Puch oder genieße die Zeit mit der Familie."
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